
Unsere Geschichte beginnt am ...19. Januar 1921. Hier kamen 36 Männer im damaligen Gasthof "Zur Post" zusammen und gründeten den Gebirgs- und Volkstrachtenerhaltungsverein "Enzian-Edelweiß" Sulzbach i. Opf., der die Heimatverbundenheit der Sulzbacher stark wachsen ließ. Der 1. Vorstand des frisch gebackenen Vereins war Toni Fackler. Unter großen Schwierigkeiten wurden damals in der "schweren Zeit" Gebirgstrachten, aber auch die alten historischen Sulzbacher Trachten beschafft, wobei oft improvisiert werden musste, da Geld und Material knapp waren. Der Vereinsgruß lautete damals wie heute "Treu dem guten alten Brauch". Als Brudervereine fungierten die "Allgäuer" (Stamm) Nürnberg, die "Rosentaler" Rosenberg und "Almrausch" Amberg. Theater wurde schon von Anfang an viel und mit beachtlichem Erfolg gespielt. Volkstrachtengruppe in den 30er Jahren Noch 1921 wurde Ludwig Schall zum 1. Vorstand gewählt, der er dann bis 1937 blieb. Nach dem Krieg erwarb er sich große Verdienste um den Wiederaufbau und wurde nach seinem Ausscheiden aus der Vereinsführung 1953 zum Ehrenvorstand ernannt. Unter der Federführung von Ludwig Schall wurde 1922 eine seidene Vereinsfahne bestellt, die 1923 feierlich "geweiht" wurde. Dass sie heute noch bewundert werden kann, ist dem umsichtigen Verhalten unseres Vereinsmitgliedes Josef Karl zu verdanken. Dieser versteckte die Fahne während des Krieges unter dem Bett des Taubstummen "Boß Hartl", da dieser sich bei den Nazis nicht verplaudern konnte. Ein besonderer Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte war die Mitwirkung bei der 900-Jahrfeier der Stadt Sulzbach im Sommer 1926. Das große Vereinsbild, das heute noch das Vereinszimmer schmückt, wurde 1931 enthüllt. Im Jahre 1933 wurde der Verein "gleichgeschaltet" und der 1. Vorstand hieß nun plötzlich "Führer". 1936 beging der Verein sein 15-jähriges Bestehen mit Volkstänzen auf dem Marktplatz und mit einem großen Heimatabend. Volkstanzgruppe beim Gründungsfest 1936 auf dem Luitpoldplatz Der Krieg brachte, wie bei allen Vereinen, auch hier vorerst das Ende jeglicher Tätigkeit. Am 14. Juli 1948 erfolgte schließlich die Neugründung im "Frühlingshof", bei der Ludwig Schall wiederum zum 1. Vorstand gewählt wurde. Ein geeignetes Vereinslokal fand man 1951 im Gasthof "Zur Sonne" am Kugelplatz. Ein Pächterwechsel zwang den Verein 1992 sich nach einem neuen Vereinslokal umzusehen, das man dann schließlich bis zum Jahr 2015 im Gasthof "Zum Rosengarten" fand. Im April 2015 wurde in das Schützenheim nach Oberdorf umgezogen. Eines der größten Ereignisse in der Vereinsgeschichte war zweifellos die Feier des 38. Vereinigunsfestes der Bayerischen Volkstrachtenvereine links der Donau, mit dem der Verein 1952 sein 30-jähriges Gründungsfest verband. An diesem denkwürdigen Pfingsten kamen ca. 4.000 Trachtler und ca. 30.000 Zuschauer nach Sulzbach, um an den zahlreichen Heimatabenden, Trachtenschauen und vor allem am großen Festzug teilzunehmen. Anfang de 50er beim Gesangsvereinsfest in Rosenberg - noch in Gebirgstracht In den nächsten Jahren unternahm der Verein zahlreiche Fahrten und Ausflüge. Auch Übernahm man drei Patenstellen, beim Bruderverein "Holzhacker" Amberg, bei den "Semfldern" in Sennfeld und bei den "Werdenfelsern" in Nürnberg. Seinen endgültigen Namen erhielt der Verein 1957: Von nun an hieß er "Heimat- und Trachtenverein "Stamm" 1921 e.V. Sulzbach-Rosenberg". Am 27.April 1958 hielt der Verein erstmals einen Jahrestag ab, der mit einem großen Volkstumsabend verbunden war. Auch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit datiert in dieser Zeit. Nach dem 40-jährigen Gründungsfest des Vereins im Jahr 1961 übernahm Hans Leugner als 1. Vorstand die Führung des Vereins. Er löste Hans Eichenseer ab, der seit 1953 die Geschicke des Vereins leitete. Um die Pflege der Oberpfälzer Volkstracht weiter zu verstärken, ließ Hans Leugner in den Jahren 1961 bis 1963 neue Volkstrachten anschaffen. Das forderte von den Mitgliedern große finanzielle Opfer und wäre überhaupt nicht möglich gewesen, wenn nicht Stadt und Kreistag Zuschüsse gegeben hätten. 1962 beteiligte sich der Verein erstmals an der bis heute stattfindenen "Sulzbacher Woizkirwa". Zusammen mit dem Heimatverein "Birgland" organisiert der Trachtenverein Stamm noch heute diese Brauchtumsveranstaltung und stellt die Kirwapaare. Im Jahr 2008 fand anläßlich 50 Jahre Woizkirwa eine große Jubiäumskirwa statt. Baumaustanzen an einer Woizkirwa auf dem alten Sportplatz Die nächsten Jahre standen ganz im Zeichen der immer zahlreicher werdenden Festbesuche und anderer überregionaler Veranstaltungen. Im Jahr 1969 Übernahm man die Patenschaft bei den "Ossingern" in Königstein. Das 50-jährige Jubiläum feierte der Verein 1971 nur mit den Patenvereinen im kleinen Rahmen. Die Mitwirkung bei der 950-Jahrfeier der Stadt Sulzbach im Jahr 1976 war ebenso selbstverständlich, wie die Teilnahme an vielen folgenden Altstadtfesten in der Innenstadt. Im Jahr 1981 feierte man das 60-jährige Gründungsfest, verbunden mit dem Vereinigungsfest Bayerischer Trachtenvereine links der Donau. Auch beim Jahrhundertfest der Vereinigten Bayerischen Trachtenverbände im München am 5. Juli 1983, mit einem Festzug von 25.000 Teilnehmern beteiligte sich der Verein. Von 1984 an bis ins Jahr 2000 bestand ein freundschaftlicher Kontakt zu einer britischen Fokloregruppe aus dem südenglischen Ilfracombe, in der Grafschaft Devon, der auf einem internationalen Musikfest, das im selben Jahr im Landkreis Amberg-Sulzbach durchgeführt wurde, zustandekam. Vier Gegenbesuche führte den Verein in den Jahren 1985,1988, 1992 und 1997 auf die britische Insel. Auch im Jahr 1991 zog es den Verein ins Ausland und so nahm man an einem internationalen Foklorefest in Brünn (Tschechien) teil. 1991 wurde auch "zwangsweise" eine Fahnenweihe abgehalten. Das alte Ehrenmal aus dem Jahr 1923 hatte seine Schuldigkeit getan und wird heute nur noch zu besonderen Anlässen aus dem Schrank geholt. Den äußeren Rahmen für die Fahnenweihe bildete das 70-jährige Gründungsfest, an dem 40 Vereine teilnahmen. Eine große Lücke hinterließ das Schicksal 1992 im Verein. Hans Leugner, der 1. Vorstand, verunglückte tödlich zusammen mit zwei englischen Freunden bei einem tragischen Verkehrsunfall. Bei seiner Beisetzung zeigte sich erst, welche Anerkennung der Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bei Politikern, Kulturträgern und schließlich in der Trachtenbewegung genoß. Die Amtsgeschäfte übernahm einstweilen Markus Stauber, der bis zur nächsten Neuwahl als kommissarischer Vorsitzender fungierte. Ihn löste 1993 sein Vater Konrad Stauber ab, der bis 2007 die Geschicke des Vereins leitet. Die "Aktiven" 1995 vor der Pfarrkirche St. Marien in Sulzbach... Im Frühjahr 1993 konnte bereits die zweite Musikkassette "Volksmusik aus der Herzogstadt 2" fertiggestellt werden. Wie auf der ersten Kassette aus dem Jahr 1988 sind auch hier alle Musik- und Gesangsgruppen des "Stamms" vertreten. Mittlerweile sind auch CD's erschienen, die mit Advents- und Weihnachtsweisen und volksmusikalischer Blasmusik den Reigen der Veröffentlichungen weiter führen. Bereits im Jahr 1995 begannen die Vorbereitung für die 75-Jahrfeier des Vereins. Sie wurde am 13. und 14. Juli 1996 zusammen mit dem 4. Gaufest des Oberpfälzer Gauverbandes der Heimat- und Trachtenvereine begangen. Begleitet von einer Ausstellung in der Sparkassenhauptstelle zum Thema "Die Geschichte des HTV Stamms von 1921-1996" wurde auch dieses Jubiläum zu einem vollen Erfolg. Im Jahr 2016 feierte der Verein sein 95. Gründungsfest im Ortsteil Rosenberg mit großem Heimatabend und Trachtennachmittag im Festzelt. ... und im Jubiläumsjahr 2016 vor der Herz-Jesu-Kirche in Rosenberg Im Jahr 2007 vollzog der Verein organisatorisch einen "Generationswechsel". Unterstützt von vielen jüngeren Ausschussmitgliedern übernahm zuerst Markus Stauber als 1. Vorstand die Leitung des Vereins, 2011 schließlich Christian Steger. Die Geschichte des Trachtenvereins, ist auch eine Geschichte seiner zahlreichen Gruppen, wie die Erwachsenentanzgruppe, Gesangs- und Theater- und nicht zu vergessen die zahlreichen Musikgruppen, allen voran die Trachtenkapelle und die über die Landesgrenzen bekannte "Sulzbacher Klarinettenmusi". Der Heimat- und Trachtenverein hat heute ca. 270 Mitglieder und bemüht sich nach wie vor erfolgreich um die Pflege des Brauchtums. Er ist sehr beliebt in Stadt und Land und wächst immer noch stetig an, was auch ein zeichen für die Heimatverbundenheit der Sulzbach-Rosenberger Bevölkerung ist. Bereits in den Startlöchern stehen die Vereinsmitglieder für die 100-Jahr-Feier im Jahr 2021. |
